Walter Dicks Fotos von Kindern in der ersten Nachkriegszeit gehören zu den eindrucksvollsten und zugleich bedrückendsten Fotografien seines Werkes. Es sind Bilder von Kindern, die in ihrem kurzen Leben Dinge gesehen und erlebt haben, die niemand und schon gar kein Kind mitmachen sollte. Es sind Kinder, die vielleicht im Luftschutzkeller geboren, sicher aber den Luftschutzkeller fast täglich oder fast jede Nacht erlebt haben. Kinder, die in ihrer Angst keinen Trost oder Hilfe bei Erwachsenen finden konnten, bei Erwachsenen, die selbst Nacht für Nacht voll Todesangst in stinkenden, dunklen Luftschutzbunkern oder Kellern hocken mussten. Kinder, die nach Bombenangriffen zerstörte Häuser und Wohnungen sahen, die zerfetzte Leichen, Verwundete und völlig traumatisierte Menschen ansehen mussten. Kinder, die erlebten, was Hunger und Durst bedeuteten. Kinder, die vielleicht ihre Väter nie gesehen hatten und auch nie sehen würden, da sie tot waren. Kinder, die fragen, warum denn die „Gefallenen“ nicht wieder aufstehen. Kinder, die wissen, was Tod bedeutet, ohne ihn zu begreifen.