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Ein Bilderrahmen hängt einerseits auf der Wand, trägt zum Raum hin auf und wirkt in den Raum hinein. Andererseits: wenn Sie das eine oder andere Bild einmal abhängen, werden Sie feststellen, dass ein Bild mit seinem Bilderrahmen viel stärker als in den Raum hinein aus dem Raum hinaus verweist. Ein gutes Bild gibt einen Ausblick - quasi wie der Blick aus einem Fenster.

In diesem übertragenen Sinn tritt der Bilderrahmen an die Stelle des Fensterrahmens. Jeder Bilderrahmen im Raum öffnet ein -mehr oder weniger dynamisches- Bild-Fenster. Wenn man sich das einmal klargemacht hat, ist man der strategischen Funktion von Bilderrahmen auf der Spur. Jeder Rahmen ums Bild grenzt das eine Bildfenster vom anderen ab. Eine Renovierung gibt uns Gelegenheit, das Prinzip zu überprüfen: "nackte" Wände allein wirken flach.

Im genannten Sinn sind die einfachen, geraden Atelierrahmen (Alurahmen oder Holzrahmen) unseren mitteleuropäischen, modernen Sehgewohnheiten von Fensterrahmen am nächsten, sie haben eine einfache Begrenzungsfunktion und lassen den Bild-Ausblick im Vordergrund wirken. Die vom alltäglichen Schauen meistgewohnten Rahmenfarben weiss, natur und aluminium bestimmen auch hier die Einrahmungslandschaft für moderne Kunst. Bei der ateliermässigen Einrahmungsvariante handelt es sich also um den Versuch, die optische Wirkung des Bilderrahmens entsprechend unseren Sehgewohnheiten zu reduzieren. Und hier läuft auch eine für Einrahmer und Bilder-Rahmungskunden sehr wichtige Entscheidungslinie, die geklärt sein will, bevor man in die Details der Einrahmungsberatung tiefer einsteigt: soll der gewünschte Bilderrahmen zurückhaltend, Fernsterrahmenmässig im genannten Sinn, atelierrahmenmässig oder soll er dekorativ, also schmückend sein und einen stärkeren Kontakt zum vorhandenen Wohn-Mobiliar aufnehmen?

Das Attribut dekorativ ist bei Bilderrahmen durchaus nicht negativ zu sehen. Dekorativ bezieht sich in der Regel auf die "Ausschmückungsart" der häuslichen Wohnumgebung. Um es zu bebildern: ein Wohnumfeld, in dem viel Chrom, Echt-Silber, Glas vorherrscht wird einen Atelierrahmen, ob als Alurahmen oder Naturholzrahmen nicht integrieren, dieser Rahmen wird immer ein Fremdkörper bleiben, ein "Hässliches-Entlein"-Leben führen müssen. Nicht, weil es ein schlechter Bilderrahmen wäre und auch nicht, weil er nicht zum Bild passen würde. Es handelt sich bei den Kategorien Atelier-Bilderrahmen und dekorative Rahmen einfach um zwei verschiedene ästhetische Ebenen.

In diesem Sinne eher dekorativ erscheint auch die Einrahmung mit Passepartout. Ein Passepartout fügt einem Bild gerade Hilfslinien (Facett-Schnitt) hinzu, wirkt im Bilderrahmen feiner. Das harmoniert wunderbar zu einem ruhigen, geraden Bild, einer schönen Fotografie in einer feinen Wohnumgebung. Eine wilde, moderne Zeichnung, möglichst noch mit gerissenen Blattkanten mag soviel Feinheit und Geradigkeit im Bilderrahmen möglicherweise nicht so gern und tendiert mehr zum Rahmen mit Abstandleiste (Objekt-Bilderrahmen), in dem das Rahmungsgut, ob Aquarell, Zeichnung oder Grafik frei und ohne Passepartout-Zusatz liegt, optisch auch wieder in der Rahmen-Wirkung durch den in der Regel kleineren Rand zwischen Bildkante und Bilderrahmen reduziert.

Diese direkte, "rohere" Einrahmungsart schafft wiederum gern auch im dekorativen Umfeld ein schönes Spannungsfeld, ist denn der Bilderrahmen nicht zu spartanisch gewählt. Die Unterscheidung nach "ateliermässig" und "dekorativ" lässt sich auch durch den Einrahmungsansatz für das Rahmen von Gemälden auf Keilrahmen durchdeklinieren. Die traditionelle, dekorative, ungebrochene Einrahmug wird auch hier arbeiten mit einem abdeckenden Bilderrahmen wie zu Väter Zeiten. Das ist vielleicht für traditionelle Bilder im traditionellen Umfeld auch ein Rahmen-Muss. Ein modernerer -damals mutiger- Rahmungsansatz hat seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts mehr und mehr Anhänger gefunden, das Einrahmen mit einem sog. Schattenfugen-Bilderrahmen. Hier liegt der Rahmen nicht auf dem Gemälde auf und deckt es ab, sondern er wird mit einem umlaufenden Spalt (der Schattenfuge) ans Bild drangesetzt und präsentiert es komplett, mit allen möglichen Ungehobeltheiten der Bildränder, gleichzeitig aber -und das vor allem- behält das Bild in dieser Art Bilderrahmen seine Plastizität: es bleibt "3D".

Insgesamt ergibt sich als Linie, an der sich Einrahmer und Einrahmungskunden entlanghangeln können auf der einen Seite das Prinzip der ateliermässigen Rahmung. Es ist von den Rahmenformen und -farben her einfach, zurückgenommen und von der Bildpräsentation her eher bereit, optische Brüche zuzulassen. Der dekorative Bilderrahmen arbeitet mit Oberflächen, die mehr Eigenleben entfalten, möglicherweise stärker profilierten Bilderleisten, eher mit als ohne Passepartout. Oft ergibt sich aber gerade dadurch eine schöne Raumspannung, dass sich eine Einrahmung der "fremden" Kategorie verirrt, jedenfalls dann, wenn es gelingt, den entsprechenden Bilderrahmen als Solitär zu platzieren.

Wie viel Spass man an seinem Bild hat, hängt natürlich trotz alledem ein weites Stück von der Schönheit und Klasse des Bildes ab, das den Rahmungsgrund hergibt.

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