Der letzte Rosenmontagszug vor dem Krieg hatte im Jahre 1939 stattgefunden. Nach dem Krieg waren Karnevalsumzüge von den Besatzungsbehörden verboten. Auch wenn schon 1948 ein kleiner illegaler Umzug der Roten Funken organisiert worden war, dauerte es bis zum Jahr 1949, dass wieder ein offizieller Rosenmontagszug stattfand. Unter dem Motto "Mer sinn widder do und dunn, wat mer künne!" zogen die Jecken erstmals wieder "offiziell" durch die Stadt. Der erste Rosenmontagszug nach Kriegsende fiel wesentlich kleiner aus als die Umzüge vor dem Krieg. Der Zug wurde deshalb offiziell auch "Erweiterte Kappenfahrt" genannt. Es standen trotzdem Hundertausende an den Straßenrändern, auf Trümmerbergen und schauten aus den Fenstern ihrer notdürftig hergerichteten Wohnungen auf den Zug.
Es gab Mottowagen, die sich auch mit den Nöten und dem Mangel beschäftigten, es gab wieder viele Gesellschaften, die teilnahmen, es gab Musik und, ganz wichtig, es gab wieder Kamelle und Strüßjer. Der Karneval war wieder auferstanden. Im Zug zog auch das Dreigestirn, Prinz, Bauer und Jungfrau mit. Und die Jungfrau wurde wieder in alter Tradition von einem Mann dargestellt, nachdem die Nazis in den letzten beiden Jahren vor dem Krieg gefordert hatten, dass diese (Un)sitte zu unterbleiben habe und die Jungfrau von einer Frau dargestellt wurde. Dass die drei Herren noch recht schlank daherkamen, war sicher auch den Notzeiten nach dem Krieg geschuldet.
Im Rosenmontagszug wurden Tiere des Cirkus Williams mitgeführt. Der Elefant "Märry" lief selbst begleitet von seinen Betreuern im Zug mit und mindestens ein Löwe aus dem Cirkus fuhr in einem Käfig durch die jubelnden Narren.
- Prinz: Theo I. (Theo Röhrig)
- Bauer: Andreas (Andreas Müller)
- Jungfrau: Friedel (Fred Reulen)
- Karnevalsgesellschaft: Große Kölner (P), Lyskircher Junge (B) & EhrenGarde (J)
