Heimkehr deutscher Kriegsgefangener
Jahr: 1953
Ort: Hauptbahnhof, Köln
Bildnr. WDA619-20
Ca. sieben bis acht Millionen deutscher Soldaten befand sich am Ende des Krieges in Kriegsgefangenschaft. Gemäß einem Repatriierungsabkommen der Allierten sollten alle bis 1948 aus der Gefangenschaft entlassen werden. Die Sowjetunion hielt jedoch eine große Zahl der Gefangenen weiterhin fest, um ihre Arbeitkraft zur Behebung der massiven Kriegsschäden zu nutzen. Weitere Gefangene wurden wegen tatsächlicher oder vorgeschobener Kriegsverbrechen angeklagt und zu langen Haftstrafen in Arbeitslagern verurteilt. Diese beiden Gruppen wurden erst ab Beginn der 50er Jahre nach und nach entlassen. Die letzten 10.000 kamen erst 1955 nach dem Besuch von Bundeskanzler Konrad Adenauer frei.
Die entlassenen Krieggefangenen kamen mit Zügen aus der Sowjetunion in sog. Grenzdurchgangslagern an (z.B. Helmstedt-Marienborn, Herleshausen), wurden registriert und reisten von dort in ihre Heimatorte
Als die Kriegsgefangenen nach Jahren aus der Sowjetunion nach Hause kamen, waren sie oft Unbekannte für ihre Kinder, die sie vielleicht noch nie gesehen hatten. Sie hatten sich von ihren Familien, Frauen und Eltern durch die langen Jahre der Trennung entfremdet. Viele von ihnen waren traumatisiert und schafften es kaum, in Beruf und Gesellschaft wieder Fuß zu fassen.
Der Moment des Wiedersehens ist gekommen, als der Zug mit den Heimkehrern in den Kölner Bahnhof einfährt. Für viele Angehörige war dies aber auch ein trauriger Moment, den ihre Söhne und Ehemänner waren nicht dabei. Sie waren entweder in der Gefangenschaft umgekommen oder galten als vermisst. (Anm. Etwa 1,1 Millionen Gefangene starben in sowjetischer Gefangenschaft, insgesamt gelten bis heute ca. 1,3 Millionen als vermisst.)
Genre: | Heimkehrer, Kriegsgefangene |
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Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Altstadt |
Zeitraum: | 1950-1954 |
_Gebäude: | Hauptbahnhof |