Auf dem Rudolfplatz 1938
Jahr: 1938
Ort: Rudolfplatz, Köln
Bildnr.: WDA283-003
Ähnlich wie andere Plätze der Kölner Ringstraßen hat auch der Rudolfplatz seinen Platzcharakter verloren und ist zu einem Verkehrsknotenpunkt geworden. Autoverkehr und Straßenbahnen beherrschen schon vor dem Krieg den Platz, die Passanten sind auf die Bürgersteige verwiesen.
Man erkennt hinter dem Hanhnentor den Beginn der engen Hahnenstraße, die damals von hier bis zu der Einmündung der Straße Am Rinkenpfuhl führte. Der Autoverkehr und auch die Straßenbahnen mussten vor dem Bau der breiten "Durchbruchstraße" zwischen Rudolfplatz und Neumarkt durch die enge Mittelstraße geführt werden.
Zur Zeit der Aufnahme war der Rudolfplatz von den Nationalsozialisten umbenannt worden und hieß in deren Dritten Reich "Schlageterplatz" nach einem Sprengstoffattentäter, Freikorpskämper und Terroristen, der von einem französischen Kriegsgericht wegen seiner Taten zum Tode verurteilt und hingerichtet worden war. Die braunen Machthaber stilisierten ihn als Märtyrer und sogenannten "Blutzeugen der Bewegung".
Auffällig ist der dreirädrige Kleintransporter, der vom Habsburgerring kommend den Rudolfplatz überquert. In Deutschland gab es seit 1928 ein Gesetz, dass dreirädrige Kraftfahrzeuge mit einem Hubraum unter 200 ccm ohne Führerschein gefahren werden durften und außerdem steuerfrei waren. Mehrere Autofabriken (Gutbrod, Tempo-Vidal) produzierten die doch recht stark nachgefragten Fahrzeuge für Kleingewwerbetreibe, kleine Handwerksbetriebe und Einzelhändler. Motor , Getriebe und Lenkung befanden sich unter der dreieckigen Haube vor der Fahrerkabine.
Genre: | Verkehr |
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Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Altstadt |
Straße: | Rudolfplatz |
Zeitraum: | vor 1939 |
_Gebäude: | Hahnentor |