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Großdemonstration der Gewerkschaften

Großdemonstration der Gewerkschaften

Jahr: 1948
Ort: Hans-Böckler-Platz, Köln
Bildnr. WDA204-22

Eine große Menschenmenge hat sich im Sommer 1948 vor dem Gewerkschaftshaus am Hans-Böckler-Platz versammelt. Protestiert wird gegen "Bielefelder Schandurteile" gegen oder besser zugunsten des Nazis und Kriegsverbrechers Richard Schaller. Der Kölner Altnazi, der schon vor 1933 als Schläger der NSDAP aufgefallen war und der nach der Usurpation der Macht durch die Nazis höchste Funktionen in Köln einnahm,hatte nach Ansicht der Demonstranten mit drei Jahren Haft ein viel zu mildes Urteil erhalten.Er hatte maßgeblich die Machtursurpation der Nazis im Kölner Raum vorangetrieben und war in den letzten Jahren der NS-Herrschaft Schaller stellvertretender Gauleiter von Köln-Aachen. Auf Transparenten wurde sogar die Todestrafe für ihn gefordert.

Was den Menschen damals noch nicht bewusst war, ist die Tatsache, dass viele unverständlich milde Urteile der Nachkriegsjustiz gegen Naziverbrecher von Richtern gefällt wurden, die vor 1945 willfährige Diener der Gewaltherrschaft gewesen waren und nun nahtlos weiter "Recht sprechen" durften. Sie alle beriefen sich auf das Legalitätsprinzip, auf die Tasache, dass sie allein auf der Grundlage geltenden Rechts geurteilt hatten. Ihnen war nie in den Sinn gekommen, dass "geltendes Recht" eines Unrechtssystems Grundlage von verbrecherischen Urteilen sein könnte.

Eigenschaften "Großdemonstration der Gewerkschaften"
Genre: Nazi-Verbrechen
Personen: Demonstranten, Gewerkschafler
Stadt: Köln
Zeitraum: 1945-1949
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