Rote Funken beim Korpstanz 1948
Jahr: 1948
Ort: Aachener Straße/Carola-Williams-Park, Köln
Bildnr.: WDA191-008
Knapp drei Jahre nach Kriegsende wird wieder kräftig Karneval gefeiert. Auf den Sitzungen vor Tausenden von Jecken treten wieder Sänger und Redner auf, die Tanzkorps der großen Gesellschaften haben ihre Auftritte. Elferräte sind wieder etabliert und Präsidenten im Frack halten wichtige Reden
Das tanzende Korps ist auch auf dem Schwarz-Weiß-Foto an seiner Uniform und seiner Kopfbedeckung in Art einer Grenadiermütze leicht als "Rote Funken" zu identifizieren. Die Mannen des Korps führen ihren Korpstanz auf. Der Tanz, wie auch die Uniformen waren im 19. Jhdt. ursprünglich eine Persiflage auf das preussische Militär und das zackige Exerzieren der Soldaten. So werden diem Kommandos, nicht ganz ernst genommen, auf Kölsch erteilt : "Funke opjepass! Maaht en jraad Reih!" was militärisch korrekt wohl lauten müsste: "Funken Achtung! Richt Euch!". Nach allerlei Drehungen und Wendungen folgt der Höhepunkt des Auftritts "Stippeföttche". Dabei stehen die Gardisten in gebeugter Haltung Rücken an Rücken, Gesaäß an Gesäß und bewegen sich hin und her. "Wibbelen" wird diese ungewöhnliche Tanzeinlage genannt.
Die Sitzung, auf der die Gardisten auftreten, fand im Williamsbau statt, einem winterfestgemachten Zirkuszelt des gleichnamigen Zirkus von Carola und Harry Williams. Der Williamsbau war neben den Sartorysälen an der Friesenstraße nach dem Krieg die einzige große Veranstaltungshalle in Köln. Die Stelle im Inneren Grüngürtel, an der der Williamsbau stand, wurde vor einiger Zeit in Erinnerung an die Prinzipalin des Zirkus in "Carola-Williams-Park" umbenannt. Außerdem befindet sich dort eine bronzene Gedenktafel an den Bau.
Genre: | Karneval, Wiederaufbau |
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Personen: | Karnevalisten |
Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Neustadt |
Straße: | Aachener Straße |
Zeitraum: | 1945 - 1949 |
_Gebäude: | Williamsbau |