Klüttenklau am Rudolfplatz 1948
Jahr: 1948
Ort: Rudolfplatz, Köln
Bildnr.: WDA185-010
Nach dem Krieg herrschte nicht nur großer Mangel an Lebensmitteln sondern auch an Brennstoff. In den ohnehin schlecht beheizbaren Notunterkünften war der Brennstoffmangel in den kalten Wintern besonders hart spürbar.Die Not trieb die Menschen häufig zu Diebstählen von Brennmaterial jeder Art. Nahe Köln im Braunkohlegebiet des Vorgebirges gab es eine Vielzahl von Brikettfabriken, die die begehrten "Klütten" herstellten. Gerade bei den Transporten der begehrten "schwarzen Diamanten" kam es regelmäßig zum Diebstahl, zum "Klüttenklau". Wollten Lastzüge mit Briketts in das Rechtsrheinische, so mussten sie quer durch die Stadt, um über die Deutzer Brücke den Rhein überqueren zu können. Kamen die Latzüge an Kreuzungen zum Stehen, so griffen die Menschen zu. Hier sind es vor Allem Kinder, "kölsche Pänz", die die Briketts von den Wagen klaubten.
Übrigens hatte der Kölner Erzbischof, Kardinal Josef Frings, derartig ungesetzliches Tun, wenn schon nicht gerechtfertigt so doch akzeptiert. Die Menschen, so predigte er, dürften sich in Zeiten der Not das Lebensnotwendige nehmen, wenn sie es anderweitig nicht erlangen könnten. Recht bald bürgerte sich daher in Köln für "Entnahmen" wie den "Klüttenklau" der Begriff "fringsen" ein.
Stadt: | Köln |
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