Gerling-Bauten am Gereonshof-1953
Jahr: 1953
Ort: Gereonshof, Köln
Bildnr.: WDA1025-005
Unmittelbar nach dem Krieg begann der Versicherungsunternehmer Hans Gerling mit dem Aufbau seiner Konzernbauten im Friesenviertel. Ausgangspunkt der Bauten war das ehemalige Palais Langen an der Von-Werth-Straße, an das sich in der Folge nördlich und südlich Flügelbauten anschlossen. Herzstück der Gerling-Bauten waren die Gebäude rund um den Gereonshof, der als geschlossene Platzanlage konzipiert war, und an dessen Nordseite das gerling-Hochhaus (1951-1953) entstand. Einflussreicher künstlerischer Berater und teilweise auch selbst Architekt war der Bildhauer Arno Breker, eher berüchtigt durch seine monumentalen Skulpturen, die er in der Zeit des Nationalsozialismus gefertigt hatte. Er beeinflusste zusammen mit dem Auftraggeber Gerling die klotzig-monumentale Architektur der mit Muschelkalk verkleideten Repräsentationsbauten. Die Stadtverwaltung ließ dem Unternehmer und Bauherrn weitesgehend frei Hand und so wurde aus dem Friesenviertel das Gerling-Quartier, das im Volksmund den beinamen "Reichskanzlei" erhielt.
Nach dem Wegzug des Gerling Konzerns fielen die Bauten an verschiedene Investoren, die in die denkmalgeschützten (!) Bauten höchstpreisige Immobilien einbauen ließen. Ein weiterer Schritt zu Gentrifizierung der Innenstadt. Reiche, die es sich leisten können ziehen in die City, die Armen nach Chorweiler, Bocklemünd oder Meschenich.
Höhepunkt des negativen Verwaltungshandelns im Bezug auf die Gerling-Expansion ist der Verkauf der Straße Gereonshof an die Eigentümergemeinschften der Luxuswohnungen. Diese wollten unter Verweis auf die nunmehr "Privatstraße" sogar ein Betretungsverbot für die Platzfläche durchsetzen.
Das Foto zeigt die Brunnenanlage auf dem Gereonshof. Auch die bronzenen Brunnenfiguren gehen auf Entwürfe des in den Jahren 1933 bis 1945 sehr beliebten Bildhauer Arno Breker zurück.
Genre: | Architektur, Versicherungen, Wiederaufbau |
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Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Gerling-Quartier |
Zeitraum: | 1950 - 1954 |