"Thekenschaaf"- der Arbeitsplatz der Wirtin
Jahr: 1938
Ort: Weyerstraße, Köln
Bildnr. WDA1009-003
Die vorliegende Aufnahme ist Teil einer Serie, die Walter Dick vor dem Kriege im Brauhaus Töller in der Weyerstraße gemacht hat. Das Foto zeigt die Wirtin an ihrem Arbeitsplatz, der in Köln "Thekenschaaf" oder auch "Kontörchen" genannt wird. Der Wirt oder die Wirtin hatten von hier eine guten Überblick in die Gaststube und durch die hinteren Fenster auf den Flur, die sog. Schwemme, wo das Kölsch meist im Stehen getrunken wurde. Da die alten Brauhäuser meist auch Hausbrauereien betrieben, konnten sie auch den Verkehr zur Braustätte, die meist im hinteren Teil des Gebäudes lag, kontrollieren. In der Schwemme lagen auch die Bierfässer, aus denen die "Köbesse", die Schankkellner, zapften und so war vom Thekenschaaf aus auch eine Kontrolle des Ausschanks möglich.
Der Wirt und die Wirtin hielten an ihrem Arbeitsplatz meist auch die Schnäpse und Liköre, aber auch die Zigarren vor, die von hier aus an die "Köbesse" ausgegeben wurden, damit die entsprechenden Wünsche der Gäste erfüllt werden konnten. Von hier aus erfolgt bis heute auch der Verkauf der "Pittermännchen", der beliebten kleinen (meist 10 ltr) Fässchen mit kühlem Kölsch.
Im Brauhaus Töller aber auch in der Brauerei Päffgen in der Friesenstraße existiert bis heute ein Thekenschaaf, im Brauhaus Malzmühle gibt es auch noch ein Kontörchen, es liegt aber nicht mehr so zentral wie die traditionellen Arbeitsplätze der Hausherren.
Genre: | Brauhäuser, Gastronomie |
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Personen: | Gastwirt |
Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Altstadt |
Zeitraum: | vor 1939 |