"..und Du?" Aufforderung zur freiwilligen Trümmerräumung 1947

Jahr: 1947
Ort: unbekannter Ort, Köln
Bildnr.: WDA035-016

Am Kriegsende lagen weite Teile der Stadt in Trümmern. Ein vorgeblich Tausendjähriges Reich hatte in kürzester Zeit für die Zerstörung von mehr als tausend Jahren Geschichte und Architektur gesorgt. Vordringlich war nach Kriegsende neben der Versorgung der schnell wieder anwachsenden Bevölkerung die Räumung und Abfuhr der der Trümmer. Anders als in anderen Städten wurde die Bevölkerung nicht verpflichtet, bei der Trümmerräumung mitzuwirken. Die Stadtverwaltung appellierte an die Kölnerinnen und Kölner, freiwillig mitzutun, um die Straßen wieder frei zu bekommen. Wer allerdings mittat, konnte allerdings Vorteile erreichen z.B. bei der Vergabe von Wohnraum. Nur alte Nazis wurden verpflichtet an der Enttrümmerung mitzuwirken, wobei eine Pflicht von nur sechs Tagen Mitarbeit innerhalb eines Jahres keine allzu harte Verpflichtung war.
Die freiwillige Trümmerräumung durch die Kölnerinnen und Kölner hatte insgesamt eher symbolische Bedeutung. Die ganz große Masse der Trümmer wurde von Spezialfirmen abgerissen und abtransportiert.

Diese junge Dame wirbt vor einem Plakat mit der Aufforderung "..und Du" für freiwilliges Mittun bei der Trümmerräumung. Der Aufnahmeort konnte nicht festgestellt werden. Offensichtlich wurden auch hier Güterwaggons der KVB ((Die hießen damals  "Bahnen der Stadt Köln".) für die Abfuhr der Trümmer genutzt. 
Die Kopfbedeckung der Frau war damals weit verbreitet. In Ermangelung von Hüten wurde ein Kopftuch benutzt, das allerdings nicht auf hergebrachte Weise unter dem Kinn geknotet wurde, sondern wie ein Turban um den Kopf geschlungen auf der Stirn kunstvoll geknotet wurde. Der Verfasser erinnert sich und auf vielen Bildern aus der Zeit erkennt man, dass dieser modische "Kopfputz" damals weit verbreitet war.