Rote Funken (Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.)

Jahr: 1972Ort: Gürzenich,KölnBildnr.: WDA3205-2-006 Jede(r) Kölsche weiß, was "Stippeföttche" bedeutet. Eine direkte Übersetzung des Begriffs in das Hochdeutsche ist nicht möglich. Es  bedürfte dazu einer langatmigen Erklärung. Das Foto aber erklärt den Begriff auch für Nichtkölner klar und deutlich. Man muss als Nichtkölner wissen, dass die Karnevalsgesellschaft der Roten Funken, der ältesten der Traditionsgesellschaften des Kölner Karnevals, auch als Persiflage auf die seit 1815 in Köln herrschenden Preussen und das preussische Militär mit seinem Drill gegründet wurde. Die Zackigkeit der Preussen mit ihrem schnarrenden Exerziergebrüll wollte man mit einem kölsch-gemütlichen Stadtsoldatenreglement, gewissermaßen auf den Arm nehmen.  Statt "Achtung" heißt es da: "Funke opjepass!", statt "Richt Euch" befiehlt der Kommandant "Maaht en jrad Reih!" und schiebt sich in der Reihe ein Soldat zu weit vor, so wird er gemahnt:"Dunn dä Buch erenn, do Seifebloos!" Der Verfasser hofft, dass auch alle Nichtkölner, den Sinn der kölschen Befehle verstanden haben. Der Stippeföttchetanz ist der Höhepunkt der Persiflage auf das Paradieren der preussischen Truppen. Statt der Drehungen und Wendungen, statt Parademarsch stellen sich die gemütlichen Stadtsoldaten Rücken an Rücken auf, beugen sich vor und bewegen ihre Hinterteile  im gleichen Rythmus. ...und wie man sieht, haben die wackeren Funken eine Menge Spaß an dieser Parade des höheren Blödsinns.  Um die Erklärungen abzuschließen noch ein gramatikalischer Hinweis -auch nicht ganz ernst gemeint. Für den Tanz "Stippeföttche" gibt es kein abgeleitetes Verb-kein Tätigkeitswort. Die Tätigkeit wird mit dem Verb "wibbele" beschrieben. Und daher wird beim zweiten Mal auch befohlen: "Et weed noch eens jewibbelt!"

Jahr: 1972Ort: Gürzenich,  KölnBildnr.: WDA3183-2-001 + 002 Funkemariechen der großen Traditionskorps des Kölner Karnevals  zu sein, ist eine besondere Ehre. Die jungen Frauen sind die einzigen weiblichen Pesonen in den reinen Männergesellschaften und sie werden nicht nur bei den Tanzauftritten in allen Ehren hochgehalten. Die Bedeutung der jungen Damen und ihrer Partner, der Tanzoffiziere, für die Gesellschaften kann man auch daran erkennen, dass die Neubesetzung der Tanzpaare regelmäßigin der Presse gemeldet wird. Da wird dann berichtet, wer in der nächsten Session denn die ehrenvolle Aufgabe hat, das jeweilige Korps als Tanzpaar zu begleiten.

Jahr: 1951Ort: KölnBildnr. WDA497-21 Das Foto zeigt möglicherweise den feierlichen Moment, in dem Oberbürgermeister Robert Görlinger in den Kreis der Stadtsoldaten aufgenommen wird. Der Funkengeneral präsntiert namlich den ausgedruckten Funkeneid. In diesem auf Kölsch abgefassten Schwur wird der Funk auf seine Rechte, aber auch seine Pflichten und das funkenmäßige Benehmen eingeschworen. So schwört er unter anderem:" (Ich) will suffe, als der Mage ohn Biesterei kann jod verdrage!" Was heißen soll, nur soviel zu trinken, dass die Folgen überschaubar bleiben.

Jahr: 1951Ort: KölnBildnr. WDA497-24 Zwei stattliche Funkengenerale präsentieren dem Oberbürgermeister Robert Görlinger den Funkeneid. Möglicherweise ist das der feierliche Moment, in dem der Oberbürgermeister in das Korps der Stadtsoldaten aufgenommen wird. Der Funkeneid ist der auf Kölsch abgefasste Schwur in dem der Funk auf seine Rechte, aber auch seine Pflichten und das funkenmäßige Benehmen eingeschworen wird. So schwört er unter anderem:" (Ich) will suffe, als der Mage ohn Biesterei kann jod verdrage!" Was heißen soll, nur soviel zu trinken, dass die Folgen überschaubar bleiben.

Jahr: 1972Ort: Gürzenich, Köln Bildnr.: WDA3183-009 Das "wibbele" oder "Stippeföttche Tanz" sind ein Teil der persiflage, mit der die 1823 gegründeten Roten Funken das seit 1815 in Köln stationierte preussische Miltär "auf et Ärmchen" nahmen. Der Zackigkeit und dem maßlosen drill stellten si ihre unmilitärisch-kölsche Gemütlichkeit gegenüber.  Daz gehörte natürlich auch, dass die Funken ihre Gewehre, die sie "Knabüs" nennen, durch Einstecken von rot-weißen Blumensträußen gewissermaßen entmiltarisiert haben. Und im Gegensatz zu gedrillten Rekruten haben die wackeren Funken offensichtlich viel Spaß bei Exerzieren.  

Jahr: 1972Ort: Gürzenich, Köln Bildnr.: WDA3183-012 Der Titel ist die Textzeile eines Karnevalsliedes, in dem besungen wird, wie die Kölner auch im Himmel Karneval feiern.  Dieses Lied beginnt mit der wirklich jecken Zeile: "Em Himmel ess d´r Düvel loss!" ("Im Himmel [!!] ist der Teufel [!!] los!") Das Verb "wibbelen" existiert  wahrscheinlich nur in der kölschen Sprache. Es beschreibt den auf dem Foto abegebildeten Tanz, dessen Kölsche Bezeichnung"Stppeföttche" lautet.  Dieser Tanz und der gesamte Auftritt der Roten Funken sind eine Pesiflage, eine "Verhohnepiepelung", des preussischen Miltärs, das seit 1815 mit all seiner Zackigkeit und schnarrendem Befehlsgeschrei in Köln herrschte.  

Jahr: 1948Ort: Hohenzollernring, KölnBildnr. WDA183-021 Im Jahre 1948 wagten die Roten Funken trotz des Verbots durch die britische Militärregierung einen Zug durch die Stadt. Das rot-weiße Korps zog vom Neumarkt aus durch das Hahnentor über den Ring zum provisorischen Rathaus im Gebäude der Allianz-Versicherung am Kaiser-Wilhelm Ring. Die Truppe hatte die alten rot-weißen Uniformen hervorgeholt, hatte ihre Gewehre - die "Knabüs" - geschultert und zog bei strömendem Regen inmitten der Ruinen aber offensichtlich mit "vill Spaß aan d´r Freud" durch die Stadt. Das Foto zeigt den Hohenzollernring, erkennbar an dem im Hintergrund  sichtbaren Dachaufbau des alten Opernhauses am Rudolfplatz.  

Jahr: 1951Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA484-20 Die Roten funken sind das älteste Kölner Corps. In einer Uniform, die der der Kölner Stadtsoldaten des 18. Jhdts. nachempfunden ist, sind sie in Köstümierung und Auftreten eine Persiflage auf das seit 1815 in Köln stationierte gestrenge Preußische Militär. Teil der Persiflage ist ihr typischer "Stippeföttche" Tanz, der das Exerzieren der regulären Militärs karikieren soll. Wie auf dem Bild erkennbar, drehen sich zum Funkenmarsch je zwei Mann so zur Seite, dass die herausgestreckten Gesäße sich berühren und rythmisch hin- und herbewegt werden. 

Jahr: 1952Ort: Hansaring, KölnBildnr. WDA497-02 Die Roten Funken sind das älteste Corps im Kölner Karneval. Sie wurden im Jahre 1823 als Persiflage auf das ungeliebte preußische Militär gegründet, das seit 1815 in Köln lag. Das betont unmilitärische Gehabe, die gemütliche, unmiltärische kölsche Kommandosprache sowie Drill und Parade als Tanz sollten das Schrille, Zackige, Dröhnende der ungeliebten Preussen karikieren. Die Uniformen sind angelehnt an die Uniformen der alten Kölner Stadtsoldaten aus der Zeit vor 1794 als Köln noch Freie Reichsstadt war. Hier treten sie auf vor dem provisorischen Rathaus, dem Allianz-Gebäude am Hansaring.

Jahr: 1950Ort: Hansaring, KölnBildnr. WDA315-016 Die "Fußsoldaten" der ältesten Kölner Karnevalsgesellschaft haben beim Rosenmontagszug angehalten und tanzen zusammen mit dem Tanzmariechen und seinem Tanzoffizier auf der Straße. Direkt links vom Bildausschnitt war damals in dem Bürogebäude der Allianz Versicherung das Kölner Rathaus untergebracht. Damals war noch Zeit, die Honoratioren der der Stadt zu grüßen und von ihnen auf der Straße begrüßt zu werden.Im Hintergrund nach links die Hermann-Becker-Straße.

Jahr: 1949Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA317-039 Der Rote Funk gibt das Sträußchen mit Blumen nur her, wenn er zur Belohnung ein "Bützjen", ein Küsschen erhält. Dabei bleibt aber (meist) Alles in Ehren-eine harmlose Tradition, gegen die auch emanzipierte Damen nichts einzuwenden haben dürften.

Jahr: 1962Ort: Gürzenich,Köln Bildnr.: WDA3183-007 Hinter dem Funkemarichen folgt der Spielmannszug der Roten Funken, der den Einmarsch mit lautem musikalischen "Wumms" begleitet. Die Spielmannszüge  oder Tambourcorps bestehen nur aus Trommlern ("Knöppelchensjunge") und Flötisten (Pfeiffer") , die eine ventillose, kleine Querflöte spielen. Dazu kommt noch eine große Trommel ("decke Trumm") und große Becken ("Tschinellen") Vorangetragen wird der Schellenbaum, eine Art silberne Standarte, die ursprünglich aus der türkischen Janitscharenmusik stammt. Geleitet wird ein Spielmannszug von einem Tambourmajor, der mit einem reich verzierten Holzstab den Takt vorgibt.  

Jahr: 1972Ort: Gürzenich, KölnBildnr.: WDA3205-1-004 Hier helfen zwei Gardisten dem Tanzoffizier fas Funkemariechen hoch in die Luft zu heben. Sie halten ihre gewehre uber Kreuz und heben die Marie mit vereinten Kräften hoch über die Köpfe der angetreten Gardisten. Die "Waffe" der Funkengardisten, ein Gewehr, liebevoll "Knabüs" genannt ist übrigens  durch kleine, rot-weiße Blumensträuße in der Mündung des Laufs "demilitarisiert".  

Jahr: 1984Ort: Rudolfplatz, KölnBildnr. WDA184-004 Beim Rote-Funken-Zug 1948 ließ man eine Reihe von Narren verkleidet als Kölner Typen und Originale mitmarschieren. Von denen dürften der "Tünnes"(im Kölner Dialekt für "Anton") und  der "Schäl" (im Kölner Dialekt für eine kurzsichtigen oder schielenden Menschen) die bekanntesten sein. Der "Tünnes" ist ein Symbol für einen derben, bäerlichen Typen und der "Schäl" wird als ein oberschlauer, nicht immer ganz ehrlicher Mann angesehen. Die zwei verkörpern, nicht ganz ernst genommen,so etwas wie die Bandbreite des kölschen Charakters.

Jahr: 1972Ort: Gürzenich,  KölnBildnr.: WDA3183-2-003 + 004 Waren bis in die 60er Jahre die Mariechentänze  von einfachen Tanzfiguren und-sprüngen gekennzeichnet, so setze dann ein Wandel ein. Die Tänze wurden artistischer, orientierten sich mit Über-Kopf-Hebefiguren am klassischen Ballet und wurden insgesamt wirbelnder, schneller. Tanzoffizier und Funkemariechen mussten jetzt unter fachmännischer Anleitung (ballettmeister Peter Schnitzler) das ganze Jahr über hart trainieren und immer topfit sein. Die Mariechen wurden leichter, zierlicher, damit der Tanzoffizier die Hebungen auch bewältigen konnte. Das Motto der Session 1972, in der dieses Bild entstand lautete "Wir sind alle kleine Sünderlein!" (hier seitenverkehrt zu erkennen). Walter Dick hat in diesem in Zusammenarbeit mit dem Festkommitee Jahr ein zweibändiges Fotobuch produziert, ifür das  alle Gesellschaften des Festkommitees fotografiert wurden. Hie sind es die Roten Funken bei der Prinzenproklamation im Gürzenich.

Jahr: 1970Ort: unbekannter Ort, KölnBildnr.: WDA3184-2-001 + 003 Das erste Foto zeigt die Musikkapelle der Roten Funken undauf dem zweiten Bild ist die berittene Abteilung der rot-weißen Garde zu sehen. Musik im Rosenmontags, wie überhaupt im Karneval ist sehr wichtig, denn bekanntermaßen singt der Kölner sehr gerne und jede(r) echte Kölsche ist bei einer ganzen Reihe von Karnevalsliedern absolut textsicher. Da reichen dann schon die erste Verszeile oder die ersten Takte der Melodie und ein ganzer Saal oder die Menschenmengen beim Rosenmontagzug singen gemeinsam. Die Reiterabteilungen der großen Korps sind den Offizieren vorbehalten. Die erkennt man unter anderem daran, dass sie als Kopfbedeckung einen Dreispitz-Hut tragen, während die einfachen Fußsoldaten einen Grenadierhelm auf dem Kopf haben. An der Teilnahme von Pferden als reit- oder Zugtiere entzünden sich seit einigen Jahren heftige bDiskussionen. Während die einen von gewachsenen Traditionen sprechen und auf die sorgfältige, tierärztliche  Kontrolle verweisen, sprechen die Tierschützer von Tierquälerei, wenn weiterhin Pferde im Zug mitgeführt werden.  

Jahr: 1948Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA191-017 Die Stadtsoldaten der "Roten Funken" haben sich auf der Bühne aufgestellt. ("Maaht en jrad Reih!" heißt der Befehl dazu, übersetzt "Macht eine gerade Reihe") Das Tanzmariechen und der Tanzoffizier führen nach der Aufforderung "Marieche danz!" vor der Front der Truppe ihren Tanz auf. 

Jahr: 1948Ort: Aachener Straße/Carola-Williams-Park, KölnBildnr.: WDA193-1-023 Knapp drei Jahre nach Kriegsende wird wieder kräftig Karneval gefeiert. Auf den Sitzungen vor Tausenden von Jecken treten wieder Sänger und Redner auf, die Tanzkorps der großen Gesellschaften haben ihre Auftritte. Elferräte sind wieder etabliert  und Präsidenten im Frack halten wichtige RedenDas tanzende Korps ist auch auf dem Schwarz-Weiß-Foto an seiner Uniform und seiner Kopfbedeckung in Art einer Grenadiermütze leicht als "Rote Funken" zu identifizieren.  Die Mannen des Korps führen ihren Korpstanz auf. Der Tanz, wie auch die Uniformen waren im 19. Jhdt. ursprünglich eine Persiflage auf das preussische Militär und das zackige Exerzieren der Soldaten. So werden diem Kommandos, nicht ganz ernst genommen, auf Kölsch erteilt : "Funke opjepass! Maaht en jraad Reih!" was militärisch korrekt wohl lauten müsste: "Funken Achtung! Richt Euch!". Nach allerlei Drehungen und Wendugne folgt der Höhepunkt des Auftritts "Stippeföttche". Dabei stehen die Gardisten in gebeugter Haltung Rücken an Rücken, Gesaäß an gesäß  und bewegen sich hin und her. "Wibbelen" wird diese ungewöhnliche Tanzeinlage genannt.Die Sitzung, auf der die Gardisten auftreten, fand im Williamsbau statt, einem winterfestgemachten Zirkuszelt des gleichnamigen Zirkus von Carola und Harry Williams. Der Williamsbau war neben den Sartorysälen an der Friesenstraße nach dem Krieg die einzige große Veranstaltungshalle in Köln. Die Stelle im Inneren Grüngürtel, an der der Williamsbau stand, wurde vor einiger Zeit in Erinnerung an die Prinzipalin des Zirkus in "Carola-Williams-Park" umbenannt. Außerdem befindet sich dort eine bronzene Gedenktafel an den Bau.    

Jahr: 1948Ort: Aachener Straße/Carola-Williams-Park, KölnBildnr.: WDA191-008 Knapp drei Jahre nach Kriegsende wird wieder kräftig Karneval gefeiert. Auf den Sitzungen vor Tausenden von Jecken treten wieder Sänger und Redner auf, die Tanzkorps der großen Gesellschaften haben ihre Auftritte. Elferräte sind wieder etabliert  und Präsidenten im Frack halten wichtige RedenDas tanzende Korps ist auch auf dem Schwarz-Weiß-Foto an seiner Uniform und seiner Kopfbedeckung in Art einer Grenadiermütze leicht als "Rote Funken" zu identifizieren.  Die Mannen des Korps führen ihren Korpstanz auf. Der Tanz, wie auch die Uniformen waren im 19. Jhdt. ursprünglich eine Persiflage auf das preussische Militär und das zackige Exerzieren der Soldaten. So werden diem Kommandos, nicht ganz ernst genommen, auf Kölsch erteilt : "Funke opjepass! Maaht en jraad Reih!" was militärisch korrekt wohl lauten müsste: "Funken Achtung! Richt Euch!". Nach allerlei Drehungen und Wendungen folgt der Höhepunkt des Auftritts "Stippeföttche". Dabei stehen die Gardisten in gebeugter Haltung Rücken an Rücken, Gesaäß an Gesäß  und bewegen sich hin und her. "Wibbelen" wird diese ungewöhnliche Tanzeinlage genannt.Die Sitzung, auf der die Gardisten auftreten, fand im Williamsbau statt, einem winterfestgemachten Zirkuszelt des gleichnamigen Zirkus von Carola und Harry Williams. Der Williamsbau war neben den Sartorysälen an der Friesenstraße nach dem Krieg die einzige große Veranstaltungshalle in Köln. Die Stelle im Inneren Grüngürtel, an der der Williamsbau stand, wurde vor einiger Zeit in Erinnerung an die Prinzipalin des Zirkus in "Carola-Williams-Park" umbenannt. Außerdem befindet sich dort eine bronzene Gedenktafel an den Bau.      

Jahr: 1948Ort: Aachener Straße/Carola-Williams-Park, KölnBildnr.: WDA193-1-024  

Jahr: 1948Ort: Aachener Straße/Carola-Williams-Park, KölnBildnr.: WDA193-1-026 Der sog. Williamsbau war nicht mehr als ein winter- und wetterfest gemachtes Großzelt des Zirkus Williams. Der Zirkusdirektor Harry Williams hatte den Bau 1946 eingerichtet, als kriegsbedingt alle großen Veranstaltungssäle in Köln zerstört waren. Das Provisorium wurde rege genutzt, nicht nur für Karnevalssitzungen, sondern auch für Konzerte, Boxkämpfe und politische Versammlungen. Der Williamsbau, im Inneren Grüngürtel an der Aachener Straße gelegen, wurde im Jahre 1955 abgerissen. Seit einigen Jahren erinnert eine große Bronzetafel an den Bau und an die Zirkusdirektorin Carola Williams, die Witwe des 1948 tödlich verunglückten Harry Williams.  (Carola Williams Park) Das Foto zeigt das Tanzkorps und das Tanzpaar der Roten Funken beim Tanz auf der Bühne des Williamsbaus.

Eine Fotografie von Walter Dick nach dem Krieg. Die Roten Funken tanzen "Stippeföttche" auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring vor dem provisorischen Rathaus im Allianz-Gebäude und trotzen dem Nachkriegselend. Fineartdruck auf mattem Büttenpapier, fertig eingerahmt in einen Holzrahmen mit Floatglas und säurefreiem Passepartout.Maß ca. 70x100 cm Dieses Bild wird nicht verschickt (Glasbruchgefahr), sondern muss im Geschäft abgeholt werden.

Jahr: 1948Ort: Aachener Straße/Carola-Williams-Park, KölnBildnr.: WDA191-019 Knapp drei Jahre nach Kriegsende wird wieder kräftig Karneval gefeiert. Auf den Sitzungen vor Tausenden von Jecken treten wieder Sänger und Redner auf, die Tanzkorps der großen Gesellschaften haben ihre Auftritte. Elferräte sind wieder etabliert  und Präsidenten im Frack halten wichtige RedenDas tanzende Korps ist auch auf dem Schwarz-Weiß-Foto an seiner Uniform und seiner Kopfbedeckung in Art einer Grenadiermütze leicht als "Rote Funken" zu identifizieren.  Die Mannen des Korps begleiten das Tanzmariechen und seinen Tanzoffizier bei ihrem "Mariechentanz". Dieser Tanz und der Korpstanz der Männer sind Teile des Auftritts dieses ältesten Traditionskorps im Kölner Karneval. Das "Mariechen" steht in der der Tradition der Marketenderinnen stehender Heere z.B. des 18. Jhdts. Die "Mariechen" wurden bis in die 30er Jahre von Männern dargestellt. Die Nazis in ihrer Homophobie untersagten diese Tradition wie auch die Darstellung der Jungfrau des Dreigestirns durch einen Mann. Nach dem Krieg blieb das "Mariechen" weiblich, die Jungfrau wird bis heute wieder von einem Mann dargestellt. Die Sitzung, auf der die Gardisten auftreten, fand im Williamsbau statt, einem winterfestgemachten Zirkuszelt des gleichnamigen Zirkus von Carola und Harry Williams. Der Williamsbau war neben den Sartorysälen an der Friesenstraße nach dem Krieg die einzige große Veranstaltungshalle in Köln. Die Stelle im Inneren Grüngürtel, an der der Williamsbau stand, wurde vor einiger Zeit in Erinnerung an die Prinzipalin des Zirkus in "Carola-Williams-Park" umbenannt. Außerdem befindet sich dort eine bronzene Gedenktafel an den Bau.    

Jahr: 1948Ort: Aachener Straße, Williamsbau, KölnBildnr.: WDA191-011 Der Zirkusdirektor Henry Williams erkannte unmittelbar nach dem Krieg, dass es in Köln keinerlei Festhalle mehr gab. Gürzenich und Messe aber auch alle anderen großen Säle waren zerstört. Kurzerhand baute er sein Zirkuszelt im Inneren Grüngürtel direkt an der Aachener Straße auf und machte es winter- und wetterfest. Der "Williamsbau" war geboren. Neben dem Zeltbau gab es weitere "fliegende" Gebäude, die aus dem Winterquartier des Zirkus Williams stammten. Bis zum Wiederaufbau der Festhallen war der Williamsbau der einzige Festsaal der Stadt für mehrere tausend Zuschauer (ca. 2500) Hier fanden die großen Karnevalssitzungen statt, Peter Müller boxte hier, Politiker sprachen zum Wahlvolk und es gab vielumjubelte Konzerte und Revuen. Das Provisorium bestand von 1946 bis 1955, dann wurde der Bau abgerissen.An der Stelle, an der sich der Williamsbau befand hat die Stadt Köln einen großen Gedenkstein mit Bronzeplakette aufstellen lassen. Sie gedenkt damit und mit der Benennung dieses Teils des inneren Grüngürtels in "Carola-Williams-Park" der Zirkusdirektorin Carola Williams. Sie war es, die nach dem frühen Tod ihres Mannes den Betrieb des Williamsbaus und des Circus Williams weiterführte. Schon bald nach dem krieg wollten die Kölner wieder Karneval feiern. Nicht nur der Straßenkarneval, sondern auch der offizielle Sitzungskarneval wurde wieder aufgenommen, nicht zuletzt, um für ein paar Stunden das Elend und die Not der zerstörten Stadt zu vergessen. Das Foto zeigt einen Auftritt der Roten Funken, die auf der Bühne des Williamsbau  ihren Korpstanz aufführen. Gerade hat der kommandant befohlen: "Die Knabüs övver de Schulder!" (Das Gewehr über die Schulter!) ein Befehl, dem die Roten Funken traditionsgemäß mit gehöriger Langsamkeit und (Un)ordnung nachgekommen sind. (Anm: Man muss dazu wissen, dass die uniformierten Korpsgesellschaften des Kölner Karnevals im 19. Jhdt. ursprünglich eine Persiflage auf das ungeliebte preussische Militär waren. Dazu gehörten auch der wenig zackige Umgang mit den Waffen beim Präsentieren und lächerliche Übungen wie das besagte Stippeföttche.)