Im Mai 1955 wurde der Bundesregierung ein Vorschlag der sowjetischen Regierung unterbreitet, Verhandlungen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und er Bundesrepublik Deutschland aufzunehmen. Möglicherweise war das dahinter steckende Kalkül der sowjetischen Machthaber Nikita Chruschtschow (Generalsekretär der KPDSU) und Nikolai Bulganin (Ministerpräsident der UdSSR)auf diese Weise einen Keil in die Beziehungen der Bundesrepublik und der Westmächte zu treiben. Adenauers Ziel war jedoch, im Gegenzug zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen die Freilassung von 10.000 immer noch in russischer Kriegsgefangenschaft sitzenden ehemaligen deutschen Wehrmachtsoldaten zu erreichen.
Die Bedenken der Westmächte wurden ausgeräumt und als Symbol für das Einvernehmen der USA, Großbritanniens und Frankreichs mit den Plänen Adenauers kann angesehen werden, dass die Botschafter der drei Mächte zur Verabschiedung Adenauers am 8. September 1955 auf den Köln Bonner Flughafen gekommen waren.
Der Bundeskanzler wurde auf seiner Reise von einer großen Delegation begleitet, der hochrangige Politiker angehörten. Neben dem Aussenminister Heinrich von Brentano gehörten der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Auswärtige Fragen Kurt Georg Kiesinger(CDU) uns sein Stellvertreter Carlo Schmid (SPD) dazu. Als Vertreter der Länder und des Bundesrates reiste der nordrhein-westfälische Ministerprsident Karl Arnold (CDU) mit nach Moskau
Nach harten Verhandlungen im Moskauer Kreml wurde die Frage der Aufnahme diplomatischer Beziehungen einvernehmlich geklärt. Ein formelles Abkommen über die Freilassung der Kriegsgefangenen gab es jedoch nicht. Der sowjetische Ministerpräsident Nikolai Bulganin gab Adenauer jedoch das Ehrenwort, dass alle Männer unverzüglich entlassen würden. Entgegen dem Rat seiner Begleitung verließ sich Adenauer auf das Ehrenwort und konnte bei seiner Rückkehr am 14. September schon auf dem Flughafen verkünden, dass die ersten Transporte nach Deutschland bereits in die Wege geleitet seien.
Konrad Adenauer hatte bei seiner Moskaureise erreicht, was bis heute als seine wohl größte politische Leistung angesehen wird. Seine harten Verhandlungen mit den sowjetischen Machthabern ermöglichten als Gegenleistung für die diplomatische Anerkennung der UdSSR durch die Bundesrepublik Deutschland die Freilassung der letzten Kriegsgefangenen aus russischer Gefangenschaft.
Dieser Erfolg war der Grundstein für den hohen Wahlsieg Adenauers und der CDU, die bei den Bundestagswahlen 1957 die absolute Mehrheit erlangten.
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